Donnerstag, 24. Januar 2008

Wie Yo die Welt versteht

Noch zwei Monate, dann wird Yolanda zwei Jahre alt. Derzeit befindet sie sich wieder in einem Entwicklungsschub, was sich durch täglich neue Wörter und Ideen, aber auch extreme Quakigkeit äußert. Gott sei dank überwiegt Niedlichkeit bei Weitem!

Ein beliebtes Spiel bei uns ist 'Yolanda versteckt sich.' In der einen Variante hält sie ihre Hände vor ihre Augen und sagt 'Ooh' (habe ich - glaube ich - schonmal erzählt) und wir sagen dann 'Ja, wo ist denn Yolanda?' Woraufhin sie die Hände wieder weg nimmt und wir in Jubelstürme ausbrechen: 'Daaa, ist sie ja wieder'

In der zweiten Variante versteckt sie sich hinter unseren (durchsichtigen) Vorhängen, woraufhin wir wieder erstaunt sind wo das Kind wohl stecken möge. Die Auflösung verläuft dann analog zu oben => ein Riesenspaß!

Der geneigt Leser merke sich dieses Spiel, denn es wird gleich wichtig.

In puncto Quakigkeit verhält es sich mit Yolanda wie bei anderen Kindern auch. Stichwort :Zähneputzen. Soweit ich weiß erfüllen Kinder ihre hygienischen Pflichten entweder spielend begeistert, oder gar nicht gerne. So auch Yolanda. Wenn es ihr gut geht, stellt sie sich artig im Badezimmer auf ihren 'Hotta' (K und G sind nicht so Yolandas Ding) und putzt 'seltzt' (B und P auch nicht immer) ihre Zähne. Manchmal muss man sie aber auch in den Schwitzkasten nehmen, den Kiefer mit einem Wagenheber öffnen und selbst die Bürste schwingen.

Gestern Abend nun wurde es irgendwann Zeit, ins Bett zu gehen, selbstverständlich unter vorheriger Säuberung der Beisserchen. Der (noch liebe) Papa gibt denn auch zu verstehen'Yolanda, komm Zähneputzen und dann ab ins Bett!' Mein Kind, mein liebes Kind, guckt mich daraufhin an, grinst und verschwindet hinter dem Vorhang! [Lesepause]

Diana und ich gucken uns verdattert an: 'Die hat sich versteckt...' Yolanda:'JAAAAAA'

Nun gehört sich verstecken sicherlich zum Standardreportoire jedes vierjährigen Kindes wenn es irgendetwas nicht will. Aber bei einer nicht mal Zweijährigen? Respekt!

Nun ja. Zum Glück kennen wir das Spiel ja und mussten nur fragen wo Yolanda denn wohl sei, woraufhin unser kleines Gespenst denn auch hinter dem Vorhang hervor kam, alle lachten und Yo -trotz allen Geschreis- zum Zähneputzen abgeführt wurde (vom dann nicht mehr lieben Papa). Aber so ist halt das Kinderleben ;-)

Hurra, wir haben ein Kleinkind!

Mittwoch, 2. Januar 2008

Happy 2008

Da ist es nun, 2008. Yolandas zweiter Jahreswechsel ist erfolgreich überstanden. Die Eltern sind urlaubsreif, aber das hat weniger etwas mit Sylvester zu tun.

Sylvester war erstaunlich unspekatuklär. Aufgrund mangelnder Planung elterlichherseits haben wir den Jahreswechsel im trauten Kreis der Familie verbracht. Tagsüber wurde ein bischen rumgedümpelt. Abends hat Papa lecker Tapas gemacht und Mama ist mit Yolanda Böllern gegangen. Knallerbsen sind klasse und Yolanda kann die schneller wegwerfen und ''PAMMMH" rufen als Mama die Dinger aus der Tüte friemeln. Selbst vor kleinen Feuerkreiseln hat sie keine Angst, bleibt aber auch brav weit weg stehen. Dafür jauchzt sie um so begeisterter, klatscht in ihre Hände und kreischt "DAAAA, MAAAAI" (Frau Mutter sehen sie bitte dort, welche eine Freude! Bitte wiederholen sie es.)

Nach dem Essen ließ sich das gute Kind auch bav ins Bett bringen. Mama und Papa machen es sich vor dem Fernseher bequem und gucken DVDs. Gegen 23:30 war der Spaß dann vorerst vorbei. Nicht etwa weil Yolanda jetzt quakt, sondern weil die Böllerei eine Lautstärke angenomen hat, dass wir den Fernseher nicht mehr verstehen. (Wer weiß wie und wo wir wohnen kann unschwer eine Verbindung zwischen hohem Lärmaufkommen und Böllerei vor unserem Wohnzimmerfenster herstellen) Mama springt auf, um Feuerwerk zu gucken und Papa schaut besorgt nach dem Kind.

Nun hätte ich erwartet, dass Yolanda im Bett steht und weint, oder sich zumindest hin und her wälzt und nach der Polizei ruft...nix da. Im Blitzgewitter der 0 Uhr Feuerwerke liegt die Maus in ihrem Bett und schläft engelsgleich, den Arm um ihren Teddy gelegt. Papas sanftes Streicheln über den Kopf stellte vermutlich noch die gröbste Ruhestörung da, immerhin bewegte sie sich daraufhin sacht im Schlaf.

Während die Böllerei noch bis gut halb zwei anhielt, guckten wir noch rasch den Film zu Ende, um dann noch eine Mütze voll Schlaf zu nehmen.

Neujahr dürfte aus Krümels Sicht toll gewesen sein. Mama und Papa sind beide früh aufgestanden. Dann gab es lecker Toastbrot und "Mi(l)ch". Gegen 11:00 bekamen wir dann einen Rappel und mussten raus. Videos wegbringen, vielleicht eine Kleinigkeit zumMittag essen. Yolanda quittierte dieses Ansinnen, indem sie glücklich im Buggy einschlief. Gut eine Stunde später wachte sie sichtlich verwirrt im Maybe wieder auf, wo wir gerade beim Essen waren.

Bekanntermassen stört Yo es wenig, zu essen. Und so machte sie sich auch begeistert über unsere Pommes mit Ketchup her. Auf dem Weg aus dem Bistro flirtete Yo noch wein wenig mit anderen weiblichen Gästen im Gebährfähigen Alter, was vermutlich zu einem erneuten Anstieg der Kinderpopulation im Raum Barmbek-Uhlenhorst führen dürfte. Danach ging es zum Neujahresempafng zur "OUMA, Nitti und Matks" (Oma, Nicki und Max)

So sehr die Kleine auch in der Vergangenheit Probleme mit Max und Nick hatte, so sehr freut sie sich jetzt jedesmal über ihren Onkel und Max. Während Diana und ich gemütlich bei meiner Mutter auf dem Sofa kuschelten und Pförtchen gobberten, verschwand Yo bald bei Nick im Zimmer und außer gelegentlichen Kicheranfaellen von Yo, Tanta Claudia und Onkel Nick war nicht viel von ihr zu hören. Hätte Diana und ich nicht beschlossen, dass es gegen 18:30 Zeit wäre nach Hause zu fahren, hätte die Kleine bestimmt noch stundenlang mit den beiden gespielt oder Matks erklärt, dass seine Tette (Kette) doch jetzt eher ihre sei (MEINE...Tette). So platt wie gestern Abend habe ich Yo selten gesehen. Und selten so zufrieden.

Wilkommen in 2008 und Hurra, wir haben ein Kind!

Ein Rückblick

Es ist Advent 2007, Yolanda nunmehr 1 ¾ Jahre alt, mein Rückflug gestern Abend wegen Winterwetters ausgefallen, Zeit für einen Rückblick:

Letztes Jahr um diese Zeit krabbelte Yo noch durch die Gegend, zog sich mühsam an Tischen und Hosenbeinen hoch. Ihre Laute ähnelten denen unserer Urahnen. Kurz, sie war halt noch ein Baby.

Nunmehr ist Yolanda die Weltmeisterin der Motorik. Sie läuft, rennt, macht Klimmzüge, tobt über Sofas, Stühle und Tische. Ihren Bauch zieren zwei deutlich sichtbare Muskelstränge, die mich mit meinen 15 kg Übergewicht neidisch werden lassen. Sie ist ganz die Tochter ihrer Mutter was den Bewegungsdrang angeht, und das ist gut so!

Dafür war sie dieses Jahr in der Sprachentwicklung nicht ganz so fix. Das versucht sie jetzt aber begeistert aufzuholen. Die Zahl ihrer Wörter lässt sich mittlerweile eher schwer angeben, weil fast täglich neue dazukommen. Heute Morgen beim Frühstück erklärte sie mir: „Mama Abeid, Papa Abeid, DA“ und zeigte auf die Tür. Eine erstaunliche Leistung, ein satzähnliches Konstrukt aus fünf Wörtern zu bilden. Und dabei haben wir uns letztes Wochenende noch über ihre erste ordentliche Beherrschung eines dreisilbigen Wortes gefreut: A-mei-se (das kann sie auch zweihundertmal pro Minute sagen....)

Allgemein ist die Kommunikation mit ihr deutlich über ein experimentelles Stadium hinaus. Beispielsweise freute sich die Maus (auch heute morgen) diebisch, als sie mir meine Schmutzwäsche abnahm (gleich mehr zum Meine-nein-meine Spiel). Als ich ihr erklärte, dass sie die gerne in die Küche zur Wäschetrommel bringen dürfe, zockelte sie auch sofort los in die Küche, um die Schmutzwäsche dort ordnungsgemäß zu verstauen.

In punkto Selbstwahrnehmung und Wahrnehmung ihrer Umwelt ist ebenso Erfreuliches zu berichten. Den Unterschied zwischen Mama und Papa beherrscht sie mittlerweile, auch wenn sie sich manchmal noch verhaspelt. Wir werden dann schon mal zur Papamama oder zum Mamapapa. Aber auch die Oma hat sie mittlerweile drauf. Wie Diana mir erzählte, beginnt sie auch, Namen anderer Kinder in der Kita zu lernen. Am Telefon erkennt sie meine Stimme und fordert ein, mit mir telefonieren zu dürfen. Gleichzeitig weiß sie auch, dass Papa von der „Abeid“ durch die Tür nach Hause kommt. Sie nimmt Rücksicht wenn jemand schläft: legt den Zeigefinger auf ihre Lippen und macht „Psssst.“

Ein beliebtes Spiel derzeit ist, sich gegenseitig etwas wegzunehmen und dabei laut „Meins“ oder „Meine“ zu rufen. Wobei sie ein freches Grinsen aufsetzt, wenn es sich dabei eindeutig NICHT um ihre Spielsachen handelt, sondern zum Beispiel um Mamas Handy! Wobei eine Variante dieses Spieles meist zu meinen Gunsten ausgeht, durch einen Trick. Diana besitzt eine kleine Plüschmaus, den Herren von Scharfzahn. Yo versucht uns durch lautes „Meine Mausss“ zu versichern, dass es ihr Eigentum sei, was Diana heftig verneint: „Nein, meine!“ Nachdem Yo zum wiederholten Mal Diana den Spielzeugnager entrissen hat mische ich mich ein, indem ich Yo samt Scharfzahn packe, das Kind fest an mich drücke und bestimmt rufe „MEINE MAUS“...

Wie man es auch dreht und wendet, Yolanda hat einen wichtigen Entwicklungsschritt hinter sich. Auch wenn ich mich beharrlich weigere, die Tatsache anzuerkennen, so muss der objektive Betrachter doch zu dem Schluss kommen, dass Baby Yo eben kein Baby mehr ist, sondern ein Kleinkind. Wenn man meiner Mutter glauben mag, so ist das Alter zwischen
1½ und 3 Jahren ohnehin das niedlichste. Ob das nun zutrifft oder nicht, Diana und ich können eines ganz sicher sagen:

Hurra, wir haben ein Kind!