Und Vater sein ist doch toll!

Vor ein paar Wochen hatte ich eine etwas längere Diskussion mit einem TKD-Kollegen über das Vatersein. Er, eingefleischter Single und 'bloß-keine-Kinder' Vertreter. Ich, naja, weiß man ja ;-)
Irgendwann waren wir dann in der Diskussion an dem Punkt, der kommen muß: Kinder geben unglaublich viel zurück.

Mein Kollege reagierte einigermaßen hämisch. Wie auch nicht, angesichts aller Verpflichtungen, Sorgen, Einschränkungen, schlafloser Nächte, endlosen Diskussionen mit und über das Kind etc, etc. Auf den ersten Blick ist das Positive am Elternsein für einen Outsider vielleicht tatsächlich schwer zu verstehen.

Heute morgen. Papa ist echt krank, schwer erkältet. Nee, nicht Männer-sterbens-leicht-erkältet krank, sondern wirklich. Der Held (tm) schleppt sich aber trotzdem zur Arbeit, ist nölig und ungnädig. Außerdem hat Yo, das Biest, heute morgen beim Waschen echtes Theater gemacht. Waschen war heute morgen wohl nicht 'in', Mama und Papa aber dafür. "Ihihihimer muß ich machen was Mama und Papa wohohollen, BUHÄÄÄ!" Aber was lange quakt wird trotzdem sauber. Wir stehen also vor der Haustür und warten noch auf Mama (bräuchte ich an der Stelle nicht zu erwähnen, weil Yo und ich IMMER auf Mama warten ;-) ). Allen Ärgers zum trotz habe ich auf einmal ein kleines Kind an meinem Bein kleben, werde so fest gedrückt, dass man mir auch den Unterschenkel hätte amputieren können, ohne dass ich dabei verblute. Dann greift eine kleine Hand nach meiner und läßt nicht mehr los bis wir beim Auto sind und einsteigen.

Beweisführung abgeschlossen!

YoYo wird fünf und "nicht witzig"

Juhuu, wir haben es geschafft, Yo ist offiziell fünf Jahre alt!

Dieses Jahr kommt sie in die Vorschule, Ende der KiTa Zeit. Derzeit lernt sie schon schwimmen. Ein komplett neuer Satz Bekleidung ist notwendig, weil sie gewachsen ist wie Schnittlauch.

Mein persönliches Niedlichkeits-Highlight der letzten Wochen ist, wenn sie ihre Arme um Mama und Papa legt und 'Familienkuschelung' einfordert ;-)

Mit fünf Jahren versteht Yo leider -oder Gott sei dank- auch schon eine ganze Menge. Was ein nuklearer Fallout ist werde ich ihr erstmal nicht erklären. Sie versteht aber von ganz alleine was Erdbeben und Überschwemmung bedeutet und was es heißt wenn in den Nachrichten von Todesopfern gesprochen wird. Und das verarbeitet sie auch. Als Yo an Omas Geburtstag mit ihr telefoniert fragt sie "Oma, wenn meine Eltern bei einem Erdbebeben sterben, wer passt dann auf mich auf?" .... Und wenn das, und wenn jenes, und im Fall aller Fälle? Das ist einer der Momente wo ich religiöse Menschen verstehe. Aber was sagt ein "aufgeklärter" Vater seinem Kind?

Zum Abschluß aber noch ein fröhlicher Gedanke: Den Samen für Leidenschaften legt man in frühster Kindheit. Bei Yo ist es am 30.04 so weit. Volksparkstadion, 15:30 Uhr, das letzte Heimspiel der Saison, HSV-SC Freiburg, das erste Fußballspiel ihres Lebens. Nur der HSV!