Dienstag, 13. November 2007

Schatten unter den Augen

..leider kann man Baby Yos Anblick derzeit nicht anders umschreiben. Yolanda hat sich neben einer Bronchitis auch noch einen Magen-Darm Virus eingefangen. Und als ob das nicht genug waere, hat sich ueber die Bronchitis auch noch ein bakterieller Infekt gelegt. Kurzum, Yolanda ist derzeit so richtig krank.

Nur, um es gleich zu sagen: Yolanda haelt sich verdammt wacker! Sie trinkt ausreichend, die Medikamente scheinen zu wirken (auch wenn es der Maus nur schwer zu vermitteln ist warum sie das ganze Zeug schlucken muss) und die Betreuung durch den Kinderartzt ist super. Ich bin mir sicher, dass Yolandas sonstige Verfressenheit und Dianas Bemuehungen, Yolanda viel an die frische Luft zu bringen sich jetzt bezahlt machen!

Eigentlich gibt es auch keinen grossen Grund, sich zu beklagen. Yolanda ist erst das dritte Mal wirklich krank (Erkaeltungen zaehlen nicht). Andere Eltern haben wirklich mit ihren Maeusen zu kaempfen. Nichts desto weniger Trotz ist es alles andere als schoen, sein Kind einen ganzen Tag lang im Arm zu halten, weil das Fieber partout nicht unter 39 Grad sinken will. Aber wie gesagt: Yolanda ist stark und wird auch das wegstecken.

Abgesehen davon macht uns die Maus die groessetn Freuden. Ihr Wortschatz wird jeden Tag groesser und sie beginnt vermehrt zwei, manchmal auch drei Wort Saetze zu bilden ("Da, Bauwau", "Das da") Der groesste Bringer ist, das die Kleine beginnt zu schimpfen. Dieser Tage passter ihr irgendwas nicht, was sie mit einem Lautstarken: "Neeeeiiin, neeeiiin, Mann, Mann, Mann" bekundete. Woher sie den letzten Teil hat ueberlasse ich der Vermutung der geneigten Leserschaft und sage nur soviel: An Diana und mir liegt es nicht!

Sonntag, 28. Oktober 2007

Toys are us, oder wie man am Wwarenbestand von Spielzeugläden den Zustand der Gesellschaft erkennt

Am vergangenen Freitag bat mein holdes Eheweib mich, auf dem Heimweg von der Arbeit etwas zu besorgen. Die Aufbewahrungsanstalt für fressgierige Monster (KiTa) sei auf die Idee gekommen, heidnische Illuminationsrituale zu veranstalten: sprich man wolle mit den Kindern Laterne laufen. Nun hatte sich meine Geliebte bereits geopfert und etwas "gebastelt" was man mit gutem Willen und nach Entfernung einiger abgetrennter Fingerkuppen durchaus als Laterne identifizieren konnte. So weit...

Nun ist es ein eherner Grundsatz der Erziehung, das weder Messer, noch Scheren, noch Lichter etwas für Kinder sein. So auch bei uns. Entgegen meiner weltmännischen Erfahrung sei es aber auch heute nicht mehr Usus, die Halbmeter Terrorkrümel mit offenen Flamen spielen zu lassen (nur um hinterher böse Briefe der Feuerkasse zu erhalten), nein heute ginge das alles elektrisch und ich möge doch bitte eine Rute mit elektrischer Funzel mit Heim bringen. "Gerne doch" flötete ich, Karstadt und Kaufhof liegen ja auf meinem Heimweg. Also betrat ich die Galeria an der Mö.

In der Spielwarenabteilung stolperte ich sofort über den Stand mit Halloweenutensilien, freute mich kurz über das reiche Angbebot an Fake Blute, Metzgermessern und Plastikspinneninvasionen und erinnerte mich rechtzeitig, dass ich weder zum Rollenspiel, noch zu einer Goth Party wollte und wendte mich ab. Ich weiss nicht genau woher es mich ereilte, doch urplötzlich wurden meine Augen von etwas grellem malträtiert, schmerzhaft verabschiedten sich Zapfen und Stäbchen in den Vorruhestand und im Blindflug stolperte ich einem neonrosa Ungetüm vorbei, von dem ich hastenderweis noch den Namen wahrnahm: Hello Kitty. Nach einigen Augenblicken beruhigten sich meine Augen, nur um meinem verängstigten Kleinhirn mitzuteilen, dass wir uns Auge in Auge mit einem Maul voll grosser Reißzähne befänden. Dem letzten Rest Ration in mir ist zu verdanken, dass ich die Wilden Kerle nicht als Horde mordlustiger Wikinger, sondern als kinderbliebte Fußballserie identifizierte. Nach derlei Debakeln tat ich etwas für einen Mann untypisches, ich wandte mich an das Personal.

Nein, beschied man mir, derlei Leuchtfunzelstäbe wären nicht in der Spielwarenabteilung, sondern eher bei den Papierwaren zu finden. Logisch, ich Depp, mit Laternen spielt man ja auch nicht, man muss sie erstmal basteln! Also vom vierten Stock in das Untergeschoss gefahren. In der hintersten Ecke, hinter Hutschenreuther und Singer fand man dann auch so etwas wie die 'Kreativabteilung' der Galeria. Wobei sich meiner Wahrnehmung nach die Kreativität auf die Auswahl linierter oder karierter Filofaxblätter begrenzte. Kreativ muss man wohl alleine schon sein, um im Zeitalter von Blueberry und Heidelberry überhaupt noch an etwas derart antiquirtes zu denken. Von Laternenzeugs aber weit und breit keine Spur. Na denn, auf nach Karstadt!

Dort blinkte mich auch gleich föhlich aus einiger Entferung ein längliches Etwas an. Mit schnellen Schritten umkurvte ich etwas 200 Nachmittagsshopper und bestaunte mit offenem Mund eine Sammlung blikender Harry Potter Devotionalien wie etwa Harry Zauberstab, der im Regal glich neben Master Yodas Battelstaff zu liegen kam. Kurz erwog ich, Jessi und Dirk etwas zu Weihnachten zu schenken, besann mich aber noch so eben, dass ich Weihnachten nicht ausstehen kann und überhaupt so ein Funkeldings zum Laterne laufen suche. Also drehte ich mie ein Tanzbär im Kreis, um die Witerung aufzunehmen.

Direkt hinter mir befand sich die George W Nachwuchsabteilung. Panzermodelle im Maßstab 1:3 und dem Sloag 'Real life warfare' oder so grunzten mich an. Kurz gab ich mir der Faszination hin, vorgefertigte Szenarien verschiedener Art kauffertig unter Zellophan zu sehen, wie etwa den Trupp Deutscher Lanzer, panisch ihren Flakpanzer bemannend, um den Tiefflug feundlicher Jäger abzuwehren. Vor etwa zwanzig Jahren wäre ich in einen Kaufrausch verfallen, zugegeben, aber heute suchte ich ein Blitzdings, äh Leuchtdings. Ah, da hinten wird gebastelt, super! Ach nein, hier gibt es nur Bausätze für 'Antike Möbel', wieder nichts. Lange Rede kurzer Sinn.

In modernen Spielwarenläden läuft man nicht mehr Laterne, man schickt seine Kinder zu Halloween. Doch verkleidet man die nicht etwa als Piraten, Cowboys oder Ritter, sondern heftet denen Rasiermesserhandschuhe a la Freddy Krüger an oder lässt den Nachwuchs im reichen Angebot an Fleischermessern und Kettensägen wühlen. Oder wer sein Kind auf die Zukunft einstimmen möcte verkleidet es als Mültonne [sic.] Leuchtdingse sind jeden Falls nicht zu finden Und sollte ich unter der Woche in Holland nicht fündig werden, so gehe ich freiwillig mit meinem Gör Häuser anzünden und erzähle Euch hinterher von der panische Spießigkeit Winterhuder Mütter..Ich geh mit meiner Laterne...

Legendäre Dialoge II

(Yolanda schaukelt bei meiner Mama im Wohnzimmer auf dem Schaukelpferd und nagt dabei an einer Milchschnitte. Plötzlich fällt sie seitlich vom Pferd, guckt kurz und fängt dann an, zu weinen)
Papa: Uups
Oma: Oh je. Ach komm schon, ist doch nicht so schlimm. Komm, steh wieder auf!
Mama: Doooch, sie hat sich eine Milchschnitte gebrochen....

Montag, 22. Oktober 2007

Legendaere Dialoge I

Mama, Papa und Yolanda spielen miteinander "Fragen und Antworten"

Papa: Wie macht eine Schlange
Yo: (zieht die Nase kraus) Sschssch (mit viel Spucke)
Mama: *gg*
Papa: Bist du ein Flugzeug?
Yo: (guckt nachdenklich) jaha?
Papa: Ach, ich dachte du bist ein Hund?
Yo: (guckt noch nachdenklicher) jaaa?
Mama: *gg*
Papa: Ach so, bist du dann vielleicht ein Hundeflugzeug?
Yo: (strahlt ueber das ganze Gesicht) JAAAAAAAAAAAAAAA!!!
...

Worte, die man nie vergissst...

Meine kleine Maus ist jetzt 1 1/2 Jahre alt und entdeckt die wundervolle Welt der Sprache fuer sich...

Empfindet man Babygebrabbel bereits als niedlich hat man nocht nicht versucht, sich mit einem guteherzigen Wesen zu unterhalten, welches nur die Haelfte versteht, aber trotzdem zu allem eine Meinung hat (der Unterschied zur Gattung "Berater" besteht dann wohl im inherenten Attribut gutherzig) Yolanda ist derweil einiger Worte maechtig ob sie nun aus unserem tatsaechlichen Vokabluar, der Lautmalerei oder dem Kleinkinddialekt entstammen sei dahin gestellt. Prinzipiell verfuegt die Maus ueber Begriffe der folgenden Gattungen:

Soziale Gruppen:
- Mama (gleichbedeutend mit "dich hab ich lieb", wird fuer jede Bezugsperson verwendet)
- Baba (manchmal bin ich wirklich gemeint, war zeitweise der Begriff fuer "den hab ich lieb aber der ist gerade weg")

Ortsanzeige/Frage:
- da, daa, daaaaaa (Was ist das? Guck mal da! Das will ich, JETZT!)
- dassss (Gib mir...)
- ein (Gib mir noch ... Stueck essen)

Antworten:
- neeiin
- ja, jaa, JAAAAAAAAA (je nach Begeisterugsgrad)

Zustaende:
- aus (Licht)
- an (Licht)
- alle (leerer Teller)
- auuuuch (Yolanda will ... etwas von meinem essen)

Fahrzeuge:
- Bufs (bisher nur einmal gehoert, Bus)
- Dutud (Auto) und Dutuds (Plural!) geht oft einher mit
- bumm (Mit dem Bobbycar vor ein Moebel fahren)
- Tueta, tata (Krankenwagen, Feuerwehr, Polizei)

Taetigkeiten:
- aessae (essen, was sonst)
- ei (streicheln, oder Haare kaemmen)

Tiere:
- Bae (Baer)
- (b/w)auwau
- M(i)au
- Wuaah (Loewe oder Tiger)
- Baeh (Schaf)
- Stossweise durch den Mund ein/ausatmen (Affe)
- dto. mit in die Haende klatschen (See-Loewe/Hund, Robbe)
- Piiiiiiiep (Tonlage: hoechstes C, alle Voegel)

Sport:
- Toaa (Fussball)
- Tata (wie beim Zirkus, Tadaa, meist wenn das Kind etwas aufregendes gemacht hat)

Und natuerlich das wichtigste Wort:
- NAAANE (Ba...)

Mit Hilfe dieses aktiven und eines erheblich groesseren passiven Wortschatzes laesst sich so etwas wie eine rudimentaere Kommunikation durchaus abbilden. Klassiche Dialoge sind etwa:

Mama/Papa: Yolanda, bist du muede, willst du ins Bett?
Yo: Neeein!

Mama/Papa: Willst du Fruehstueck?
Yo: NAAANEEE!!

(im Park)
Yo: PIIIIIIIEP, PIIIIIEEEP, PIEEEEP...
Papa: Ja, mein Kind, da ist ein Vogel. Ich sehe ihn auch, du kannst jetzt wieder aufhoeren
Yo: BAUWAU, WAUWAUWAUWAUWAUWAU
...

Manchmal kommt es aber auch zu legendaeren Dialogen. Wie im folgenden Blog zu lesen ist...

Montag, 27. August 2007

Yo aus der Sicht der anderen

Letztes Wochenende war die Familie in Berlin, unsere ausgewanderten Freunde besuchen. Mein geliebtes, kleines Monster zeigte sich woellig unerwarteter Weise von ihrer besten Seite. Ehrlich gesagt wurde sie erst auf der Rueckfahrt etwas quengelig, was man nach einem Wochenende mit bis zu sieben Fremden Erwachsenen um sie rum auch nicht weiter verwunderlich ist. Wie die Maus aus der Sicht anderer wirkte kann man bei Britta nachlesen:

http://brittaundjoern.blogspot.com/2007/08/einfach-fantastisch.html

Montag, 23. Juli 2007

Wie alles begann: Liebes Babytagebuch II

In Ermangelung von Zeit und Laune, einen neuen Eintrag zu schreiben, hier nun der zweite Rückblick, oder wie alles begann...

Wir erinnern uns: Meine Angebetete hielt mir also eines Tages einen Nasenwärmer unter dieselbige und verkündete, wir bekämen ein Baby. Hernach ergaben sich ja nun einige Absonderheiten. Stichwort: Apfelgribs.

Glücklicherweise gehört das der Vergangenheit an, spätestens seit wir das erste Mal sahen wie das Baby mit seinen Füssen spielte (Ultraschall ist etwas Tolles!). Und so verkünden wir auch aller Welt: Wir bekommen ein Baby.... Damit könnte das Thema beendet sein wenn nicht, ja wenn nicht jeder der Meinung wäre ein geborener Babyexperte zu sein...

Neulichs telefonierte ich mit einer lieben Freundin, welche sich auch sofort nach dem Befinden der Mutter erkundigte. Ich hub, an zu erklären, dass meine Holde einen gewaltigen Dreifachvorbau bekäme. Nicht nur weil die *zensiert* kräftig wachsen, sondern weil der Bauch auch ausnahmslos nach vorne wächst. Das wird ein Junge! sagte sie sofort.

Etwas perpelex fragte ich woher sie das denn wisse (wir wollen das gar nicht wissen was es wird). Und sie erklärte, dass das immer so sei: Bauch nach vorn->Junge. ??? Äh, ja, ob das nicht ein wenig bauernschlau wäre. Oh, ich unseliger! Selbstverständlich zeigt ihre Erfahrung mit x Schwangerschaften im Umfeld, dass das immer(!) so sei. Nun denn, da die Stichprobe ja auch hinreichend gross war, gab ich der Empirie nach.

Abends kehrte dann auch mein Weibchen von der Arbeit Heim und berichtete folgendes:
Du, heute guckt mich Kollege Y an, sieht den Vorderausladerbauch und sagt: Das wird ein Mädchen
...
Moment, wie jetzt, aber meine Freundin sagt doch ein Junge...

Weit gefehlt! Kollege Y sei ja nun schließlich mehrfacher Vater und wisse demnach, dass ein solcher Bauch immer (!) ein Mädchen beinhaltet. Wem glauben? Nicht etwa, dass Grösse und Art eines Babybauches etwas mit Reifegrad des Balgs, Genetik der Mutter, Lage des Fiets oder Fruchtwassermenge zu tun hätten, HAH, nein, das ist ausschließlich auf das Geschlecht des Offsprings zurückzuführen.

Nun denn, wir haben uns dafür entschieden die Schnittmenge von Junge und Mädchen zu nehmen und wer jetzt etwas böses denkt...nicht wahr? Soviel zum Geschlecht. Wenn Euch der zweite Teil des Babytagebuches auch gefallen hat (sehe ich an den Kommentaren), dann erzähle ich Euch beim nächsten Mal etwas von der Namenssuche. Bis dahin:
Hurra, wir bekommen ein Baby!

Mittwoch, 27. Juni 2007

Kinners, watt de tied loept!

Mein Vater sagt gerne, man merke wie alte man ist. wenn man den Satz benutzt "Wieso, das gibt es doch erst seit zwanzig Jahren" Mein personelicher Indikator fuer die subjektive Geschwindigkeit des Zeitvergehens ist, mein Kind zu beobachten.

In frischer Erinnerung an die Geburt meines kleinen Monsters (wieso war doch erst gestern, oder?) Betrachtet man so manche Dinge in einem anderen Licht.

Beispiel 1: Essen
Ach, was haben Diana und ich gekaempft, um unserem Baby das Trinken an der Brust beizubringen. Nachts um zwei, Kind schreit vor Hunger, Mutter schreit vor Schmerzen weil das Kind nicht richtig trinkt, Papa ist verzweifelt. Ach, was haben Diana und ich gekaempft, um dem Kind Brei beizufuettern "Komm, Mund aufmachen und hamm" (Exkurs: Wer mir jetzt sagt warum Yo-Yo statt Essen Hamma sagt, bekommt ein Laecheln gratis!). Tja, mittlerweile wird Brei am Esstisch hoechsten noch als Raumdeko verwendet, aber keinefalls als Nahrungsmittel. Ganz hoch im Kurs stehen Bananen, Muesli mit Joghurt und Obst, Nudeln und Kekse. Nicht gerade Babynahrung...

Beispiel 2: Motorik
Ok, wer Diana kennt wundert sich bestimmt nicht ueber ein motorisch begabtes Kind (Wer den Vater kennt schon). Gestern jedenfalls hob Yolanda das erste Mal ihren Kopf, ach nee, das ist ja schon 14 Monate her. Na, dann hat sie sich gestern jedenfalls das erste Mal an mir hochgezogen. Ach nein, auch nicht. Ach, ich weiss. Letztes Wochenende ist Yo auf ihr frei im Raum stehende Bobbycar geklettert und hat sich auf der Sitzflaeche stehend aufgerichtet. Naturgemaesse Wackelanfaelle hat meine Kleine durch geschicktes Balancieren unter Zuhilfenahme ihrer ausgebreiteten Arme ausgeglichen. HALLO? Du bist doch erst...nein, schon 15 Monate alt....

Beispiel 3: Sprachvermoegen
Man(n) redet viel mit seinem Kind und vor allem auch viel Unsinn. Dass sich daraus ueberhaupt im Laufe der Zeit ein passables Verhaeltnis zum gesprochenen Wort entwickelt, geschweige denn ein Verstaendnis, grenzt an ein Wunder. Dass Babys Melodien erkennen und Lalelu vor allem aus Bekanntheitsgruenden und ritualisierter Verwendung her wirkt, ist bekannt. Es wundert mich auch nicht, dass Yolanda bei der haeufigen Verwendung ihres Namens (Yolanda, nein. / Yolanda, lass dass / Auau, Yolanda, nicht beissen) durchaus begreift, dass sie gemeint ist - nun, kein Wunder. Aber wenn mein Baby auf meine Bitte "Bekomme ich einen Kuss" mit beiden Haenden nach meinem Gesicht greift und mir einen feuchten Schmatzer auf Nase, Wange oder Mund drueckt, dann bekomme ich nicht nur Pipi in den Augen. Nein, in dem Moment wird klar, dass mein Baby kein Baby mehr ist, sondern ein Kind, ein kleines, aber dennoch ein Kind. Und bald schon kommt sie in die Schule, ist das erste Mal besoffen und ehe man(n) es sich versieht bringen sie den ersten Freund mit nach Hause.

Kinners, watt de tied loept!

Freitag, 18. Mai 2007

Wie alles begann: Liebes Babytagebuch

Auf Wunsch meines geliebten Weibes transferiere ich die älteren Beiträge in dieses Blog. Hier nun der allererste Artikel, oder wie alles begann oder 'Liebes Babytagebuch':

So etwa acht Wochen mag es jetzt her sein, daß mein mir angetrautes Eheweib mir einen Nasenwärmer unter die Nase hielt und mit tränenerstickter Stimme sagte:"Wir bekommen ein Baby..." Aaaah ja. "Und was hat das mit dem Nasenwärmer auf sich" hub ich an zu fragen, als ich den fatalen Irrtum noch eben erkannte und das Ding unter meiner Nase als Miniaturausgabe einer Socke identifizierte.

Meine anfängliche Verwirrung wandelte sich denn auch sogleich in freudige Überraschung, bis, ja, bis mein Hormonhaushalt sich blitzartig meiner Frau anglich. Wer immer diesen Scheiß erfunden hat, daß Männer aus Solidarität schwanger sind, gehört erschossen, gevierteilt und in einen Nasenwärmer (AKA Babysocke) gezwängt! Nicht nur, daß ich in weiser Voraussicht, dank meiner prophetischen Gabe, mir schon vor Jahren die entsprechende Rundung zulegte, nein, ich rotiere also ähnlich wie meine Liebste lustig um das neue Zentrum unserer Welt.

Baby...

Der Begriff "Schwanger sein" impliziert ja bei den meisten Menschen die kontinuierliche Entwicklung eines neuen Lebens im Bauch einer Frau (nein, nicht Zigarrenkiste!). Denkste! Welch fataler Fehleinschätzung ich unterlag bemerkte ich recht bald, als meine Geliebte begann, von dem Apfelgribs zu sprechen...

"Moment, wieso Apfel...? Ich dachte Baby!" Nein, weit gefehlt innerhalb der ersten zwei Wochen war meine Frau mit einem Apfelgribs schwanger, wohl das aktuelle Aussehen des Würmchens beschreibend. Nicht etwa, daß es nach meiner Birnenform schlüge...APFEL? Ich will gar nicht wissen wie ein Apfelgribs in den Bauch meiner Frau gelangt!

Nun nahte der erste gemeinsame Termin beim Frauenarzt. "Toll", dachte ich "jetzt sehe ich mein Baby!" Dachte ich...Auf dem Ultraschall war so etwas ähnliches wie eine Pumpe zu erkennen, die (so sagte man mir) das kleine Herz darstellen solle. Nun gut. Das uns ausgedruckte Photo zeigt mir jedoch nicht etwa ein süßes pausbäckiges Baby, sondern etwas, was meine Maus liebevoll als "Cashewkern" titulierte...

Cashew..? Aber ich dachte Apfel? Na gut, dann also Cashewkern. Kaum an diesen neuen Umstand gewöhnt (meine Frau bekommt einen Cashewkern) rollte sie (die kleine bekommt erschreckend früh einen Bauch!) stolz wie Oskar mit einem neuen Bild an und sagt:"Guck mal, unsere Büroklammer!"

JETZT reicht's! Obst und Gemüse, ok, aber Büromaterial? Himmel, was sollen die Leute denn bloß denken wie meine Frau schwanger geworden ist? Das bereitet einem ja direkt Komplexe. Aber gut, zum Glück währte die Klammerphase nur kurz, übersprang die Kleidungsstücke, um wieder bei der Nahrung anugelangen. (Wer sich fragt, wann das Baby kommt, darauf warte ich bis heute auch!!)

In der neuesten Episode war meine Süße sogar in der glücklichen Lage einen Sambatanz unseres Gummibärchens[!] zu sehen. Ein Talent für Bewegung muß es ja von meiner Esposa erben, aber woher kommen die Gummibärgene? Ob das etwa eine Langzeitwirkung des Verzehrs ist? Mal beim Hersteller nachforschen.

Wie auch immer. Aus dem ursprünglichen Irrtum, einen Nasenwärmer unter derselben zu haben bin ich jetzt immerhin so weit, daß wir ein tanzendes Gummibärchen bekommen. Und jetzt die Preisfrage: Welchen Namen bekommt ein Gummibär?

Wer die Antwort darauf findet, darf sie gerne mal an mich mailen. Bis dahin warte ich weiter auf mein Baby und verbleibe,

Dein Chris

Donnerstag, 3. Mai 2007

Erste Folgen der Erziehung

Eine kleine Anmerkung zu Beginn: Wie der Familie nahestehende Personen wissen, wird Baby-Yos Papa unter der Woche gezwungen, in der Fremde zu arbeiten. Der mangelnde Zugriff auf deutsche Tatstaturen (und damit Sonderzeichen) mag fuer das ungeuebte Auge die eine oder andere Herausforderung darstellen. Ich bitte Euch dennoch um Milde...


Man(n) ist ja versucht, seine Kinder spielerisch zu foerdern. Dabei freut der ungeuebte Paedagoge sich ueber einen jeden Lernerfolg. Manchmal schiesst man aber auch ueber das Ziel hinaus...

Das Standardwuermchen verfuegt im Allgemeinen ueber einen wenig differenzierten Sprachschatz. Nach einigen Monaten gesellt sich zu brrrmm, baeh und bah zwar die eine oder andere Silbe mehr, von einer deutlichen Aussprache ist das aber doch eher weit entfernt. Also beschliesst der ehrgeizige Papa, dem Kind einige Grundlegende Begriffe der Deutschen Sprache zu vermitteln.

Zu diesem Zweck bedient man sich der ohnehin stattfindenden Vorlesestunden und schlaegt damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Nicht nur, dass das Kind eventuell(!) ruhiger wird und das Einschlafen desselben vielleicht naeher rueckt, nein man kann auch den Versuch unternehmen, beim gemeinsamen Bilderbuchanschauen einige geschickte Fragen zu stellen.

Waehrend Yo also das Buch auf und zu klappt (das findet sie derzeit deutlich spannender, als den Text vorgelesen zu bekommen), versucht man interaktiv das Buch zu besprechen:
Papa: *list aus der kleinen Ente Emilia vor* Emilia kann auch tauchen, da staunt der grosse Fisch. Weisst du wo der grosse Fisch ist, Yolanda?
Yo: *guckt verstaendnislos und denkt* Sockenschuss, oder was? Wen interessiert so'n olles Graetentier? Lass mich mal blaettern *beugt sich vor und klappt das Buch zu*
Papa: *klappt das Buch wieder auf, nimmt Yos Finger und zeigt damit auf den Fisch, hebt die Stimmlage um vier Octaven* Daaa ist der grosse Fisch !!!
Yo: *laechelt und denkt* Yo Daddy, passt scho...

Irgendwann, wenn das Kind will und gerade weder abgelenkt ist -noch Hunger verspuert- mag es sein, dass Yo selbst ein kleines "DAAA" von sich kreaht, oder still auf ein beliebiges Bild zeigt. Soweit so gut. Was Papa nicht bedacht ist, dass Yo zwar nicht in der Lage ist, Lysergsaeurdiethylamid zu sagen, einfache Algorithmen aber durchaus kopieren kann. Bild angucken -> auf etwas zeigen -> DA sagen -> Papa freut sich, einfach oder?

Ja, Papa freut sich bis er eines Tages mit Yolanda im Flugzeug sitzt (Eventuelle Bilder und Berichte vom ersten wirklichen Familienurlaub reiche ich noch nach). Um aus Yolandasaurus wieder ein niedliches Kleinkind zu machen schauen Papa und Yo gemeinsam aus dem Fenster. Die Aussenwand ist mit winzigen Punkten markiert.

Yo: *guckt aus dem Fenster und zeigt auf irgendwas* Da?
Papa: Das ist eine Wolke
Yo: *zeigt auf einen kleinen Punkt der Aussenwand* Da?
Papa: Das ist die Aussenwand
Yo: *zeigt auf einen anderen kleinen Punkt der Aussenwand* Da?
Papa: Ach so, das ist ein Punkt, mein Schatz
Yo: *zeigt auf einen anderen kleinen Punkt der Aussenwand* Da?
Papa: Das ist noch ein Punkt
Yo: *zeigt auf einen anderen kleinen Punkt der Aussenwand* Da?
Papa: Ja, Yo, das ist auch ein Punkt...
Yo: *zeigt auf noch einen anderen kleinen Punkt der Aussenwand* Da?
Papa: Ja, Herr im Himmel, das ist auch ein Punkt, hier haste 'nen Keks und nun lass mich in Ruhe mit deinen Scheiss Punkten!
Yo: *denkt sich* Au prima, Papa nerven -> Keks bekommen *grinst*

Erziehung, denk nach, wie!

Montag, 30. April 2007

Blogstart

Yolanda wird es nicht mögen, so schätze ich sie zumindest ein, dass ihr alter Herr Details ihres Wachstums und ihrer Entwicklung in aller Öffentlichkeit ausbreitet. Eventuell wird sie aber stolz wie Oscar sein, Teil des Web2.0 Hypes gewesen zu sein. Oder sie entwickelt irgendwann selbst einen Hang zum Exhibitionismus oder freut sich einfach, dass ihr junges Leben Kurzweil und Freude in die Welt gebracht haben wird.

Wie auch immer...

Yolanda aka Baby-Yo aka Yolandasaurus Rex ist die erfolgreiche komplettierung meiner kleinen Familie, bestehend aus mir (Papa), Diana (Mama) und Yo. Frühe Versuche, die Welt mit Neuigkeiten über mein Kind zu unterhalten finden sich auf der Homepage eines mittlerweile zurückstehenden Hobbies von mir unter der Rubrik Humor -> Tagebuch -> Babytagebuch. Aus verschiedenen Gründen wird die Seit aber demnächst in die ewigen Jagdgründe des WWWs eingehen, weshalb es dringend angezeigt ist, eine Alternative ins Leben zu rufen, eben diese hier.

So ich Zeit und Lust verspüre, werden hier in Zukunft Details, Neuigkeiten oder einfach Denkwürdiges über meinen Offspring, Yolandas Welt oder das Leiden des jungen Papas zu lesen sein. Es würde mich freuen, schautet Ihr das Eine oder andere Mal vorbei...